Titten auf den Tisch: Der US-Playboy lässt wieder die Hüllen fallen

Früher gehörten Tittenheftchen zum guten Ton: Unzählige Magazine, in denen sich barbusige Schönheiten tummelten, lagen in den Kiosken aus, allen voran der Playboy. Das 1953 von Hugh Hefner gegründete Herrenmagazin war stets bekannt für ästhetische Nacktfotos und aufregende Bilder verspielter und vor allem hüllenloser Bunnys. Bis sich die Playboy-Führungsriege 2015 dazu entschloss, auf nackte Models zu verzichten. Zwar durften sich die Fans weiterhin über bildschöne Häschen freuen, doch waren die seit der Entscheidung immer mindestens leicht bekleidet. Jugendfreundliche Inhalte statt  Sex Sells. Grund für die von vielen bedauerte Veränderung war laut des aktuellen Chefs des US-Playboys Scott Flanders die massive und vor allem kostenlose Verbreitung pornographischer Inhalte über das Internet. Die ließe die erotischen Nackedei-Aufnahmen, wie sie bislang im Playboy zu sehen waren, überholt erscheinen.

Doch nun heißt es: Entwarnung. Die Playboy Bunnys dürfen wieder Brust und Keule zeigen! Cooper Hefner, Sohn des Ur-Playboys Hugh Hefner und Kreativ-Chef des Hefts, gab sogar zu, einen Fehler gemacht zu haben. Auf Twitter gab er bekannt:

„Ich bin überzeugt, dass die Art und Weise, auf die Nacktheit im Magazin dargestellt wurde, veraltet war. Sie jedoch ganz herauszunehmen, war ein Fehler. Nacktheit war nie das Problem, denn Nacktheit ist kein Problem. Heute nehmen wir es zurück und besinnen uns darauf, wer wir sind.“

„Nackt ist normal“ lautet denn nun auch das Motto der März/April-Ausgabe. Zudem verzichtet der Playboy auf den Untertitel „Entertainment for men“, also Unterhaltung für Männer. Richtig so, immerhin sind auch zahlreiche Frauen Fans der Magazin-Institution. Wittern wir da etwa feministische Tendenzen? Nein, dennoch will sich der Playboy weiter entwickeln. Cooper Hefner dazu: „Playboy wird immer eine Lifestyle-Marke bleiben, die sich auf Interessen von Männern fokussiert. Aber da sich die Geschlechterrollen in der Gesellschaft verändern, werden auch wir uns anpassen.“

Für die Leser der hiesigen Ausgabe bleibt übrigens alles beim Alten. Florian Boitlin, Playboy-Germany-Chefredakteur, hatte 2015 verlauten lassen: „Auf die Ausrichtung und die Gestaltung des deutschen Playboy hat die Entscheidung der Amerikaner keinen Einfluss.“