Porno-Tipp: Fuck me tender (Private)

Gastbeitrag von Mimi Erhardt, Autorin beim Blog Mimi&Käthe

Plastik oder Bio – das ist in der Welt des Pornos die große Glaubensfrage. Steht ihr darauf, echten Menschen beim gegenseitigen und ganz authentischen Beglücken zuzuschauen? Wenn der schlaksige, aber hübsche Tom aus der Studenten-WG von gegenüber es mit der Rieke treibt, seiner KoWi studierenden Liebsten, deren Lächeln euch umhaut, obwohl sie wohl nie den Titel der Miss Schönheitsprinzessin of the universe erringen wird? Perfektion findet ihr doof? Dann fühlt euch hiermit von mir in die Bio-Porno-Fraktion eingeordnet. Ich möchte felsenfest behaupten, dass euch der Film, den ich euch nun vorstelle, nicht gefallen wird. Und das, obwohl er den Milchshake-süßesten Titel trägt, den ich seit langem in meiner virtuellen Pornovideothek erspäht habe – Fuck me tender, ein Film von Private Media Group.

Private? Da werden dem ein oder anderen die Ohren klingeln, nehme ich an. Denn Private ist die große, alte Dame der Pornproduktionen. Wer auf Hochglanz Hardcore, langbeinige, schlanke und großbrüstige Sex-Amazonen steht, die sich unter fröhlichem Fiepsen polierte Prachtlümmel reinstubsen lassen, der hat sich garantiert schon einmal mit einem Private-Filmchen verlustiert. Hier geht’s traditionell zur Sache, jedes Körperloch – mit Ausnahme der Nasenlöcher – das nicht bei drei die Schotten dichtgemacht hat, wird hier frech mit Penissen und ähnlichem gestopft. Das muss man mögen, gebe ich zu. Private Ästhetik ist pure Porno Ästhetik – es ist rund und MANN kann was reinstecken? 1A, Sache geritzt! So funktioniert das bei Private. Wäre jetzt nicht so wirklich meins, wären die Darsteller und Darstellerinnen nicht in den meisten Fällen so verdammt hübsch anzusehen!

fuck me tender3

So auch bei Fuck me tender, einem Porno im Look der 50er Jahre. Ganz zauberhaft die Vorgeschichte um den heldenhaften Kleinstadt-Gitarrero Johnny Cadillac und seinen Lederjacke tragenden Widersacher Richie Fountaine. Besagter Richie Fountaine ist denn auch der Erste, der zwei süße Pinup-Schönchen vernaschen darf. Bis hierhin fand ich Fuck me tender fast schon female friendly, mädchenfreundlich also, mit der schönen Gitarrenmusik, der rock’n’rolligen Atmosphäre und den tatsächlich ganz attraktiven Protagonisten. Auch, dass zu Beginn die zwei jungen Damen in ihren Sonntagskleidchen miteinander herumküssen und nicht gleich aus zehn Meter Entfernung mit Anlauf eingelocht wird, gefiel mir. Doch zu früh gefreut. Es geht direkt zur Sache – Anal is the word. Es folgt eine Dreier-Sex-Szene wie aus dem Porno-Bilderbuch. Da wird gespuckt, geblasen, geleckt, geritten, gedeepthroated, Arschbacken werden gespreizt, und irgendwann wird abgespritzt. Die Darstellerinnen stöhnen Arien und bedienen fleißig, der Typ keucht mit Italo-Akzent und hat das Sagen. Porno-Klischees galore.

Und dennoch ist Fuck me tender nett anzusehen, denn Private hat nicht nur ein Händchen für hübsche Körper und Gesichter, sondern durchaus auch für Situationskomik. Wenn Richies Gehilfe Sonny Rocket wie weiland Zachi Noy das fröhliche Gebange stört, weil er seinem Buddy etwas zu sagen hat, ist das irgendwie charmant. Und erinnert an die guten, ollen „Eis am Stiel“-Streifen. Voll gut. Genauso wie die Szene, in der Rock’n’Roll-It-Girl ChiChi den anderen Mädchen zeigt, wie sexy sie an einem Lolli (einem echten aus Zucker!) herumschlecken kann und Fuck me tender-Gang-Moppelchen Sonny Rocket dabei genervt die Augen verdreht. Das mochte ich sehr.

fuck me tender2

Alle Fotos (3): Private Media Group

Ist Fuck me tender denn nun ein Film, den ich euch empfehle? Ja, ist er. Für Männer, die Private ohnehin mögen, ist der Streifen eine Bank. Für viele Mädchen und Frauen dürfte es an manchen Stellen aber zu plump und vorhersehbar zugehen. Ohne uns als Porno-Weicheier darzustellen, aber ich kenne nur wenige Mädchen (mich eingeschlossen), die darauf stehen, wenn der Herr nach nicht mal zwei Minuten seinen Steelhammer im Popo der Dame versenkt. Doch Fuck me tender punktet mit niedlich-doofen Details, mit „Eis am Stiel“-Charme und gutaussehenden Johnnys. Ein idealer Pärchenfilm, finde ich. Zum visuellen Erhitzen sehr gut geeignet. Und wenn euch bei der Deepthroat-Szene zu viel gegurgelt wird, dreht den Ton aus, lasst eine Elvis-Platte laufen und übernehmt im Bett einfach selbst die Regie.