Fickfleisch für 2 Euro: Erlebnis Sklavenversteigerung

Wenn ich etwas Außergewöhnliches erleben möchte, besuche ich meinen guten Freund Timo in Berlin. Timo ist als SM-Experte und bekennender Masochist regelmäßig unterwegs in der BDSM- und Fetischszene der Hauptstadt und nimmt mich gerne mit zu besonders aufregenden Events und Partys.

So auch neulich. Auf dem Plan stand meine erste Sklavenversteigerung! Allerdings war ich kein aktiver Teil dieser mehr als außergewöhnlichen Veranstaltung, dafür aber ein ganz genau beobachtender.

Wo die Versteigerung stattfand, darf ich euch nicht verraten, das habe ich dem Veranstalter versprochen, aber googelt doch einfach mal „Berlin Sklavenversteigerung“ – nur als kleiner Tipp am Rande 😉 Soviel darf ich aber verraten: Diese Auktion der besonderen Art fand in einem Club statt, den ich allein niemals gefunden hätte, denn von außen weist nichts auf die bizarren Dinge hin, die sich hier ereignen. Doch hingetapst, die Treppe ins dunkle Gewölbe hinuntergestöckelt und schon öffnete sich uns eine geile, erotische Welt voller Herren und Dienerinnen, voller Sklaven und ihren Besitzerinnen. Ein extrem junges Publikum hatte sich im Club eingefunden, das hätte ich so nicht erwartet. Doch es gefiel mir.

Nackte, wunderschöne Sexkätzchen mit Halsbändern und blau geschlagenen Ärschen boten uns Käsehäppchen und Lachsschnittchen an, an denen ich mich etwas verschämt bediente, wir flanierten umher und ich begutachtete die Outfits der anwesenden Herrschaften. Viel Latex, Lack und Leder, viel nackte Haut – wow.

Auf einer Bühne brachte sich indessen die Moderatorin in Position. „Willkommen“, begann sie, „Bevor wir mit der Versteigerung anfangen, solltet ihr euch die Ware gut anschauen und sie auf Herz und Nieren prüfen. Viel Vergnügen.“ Die „Ware“, das klingt ziemlich hart, aber die die Menschen um mich herum genau darauf stehen, finde ich es gut.

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Diese Herrin braucht einen devoten Lover. Ob sie ihn auf einer Sklavenversteigerung findet?

Wir folgen einer Traube von Menschen in ein Hinterzimmer. Auf Bänken und Podesten haben sich die Objekte zur Begutachtung in Pose geworfen, in Händen oder zwischen den Zähnen halten sie Zettel, auf denen vermerkt ist, was geht und was nicht. Käfighaltung, Arschficken, Pipispiele, Nadeln, Atemkontrolle, Eierfolter. Jeder der Sklaven hat sein Safewort vermerkt, das in den meisten Fällen „Rot“ lautet.

Die Versteigerung beginnt, die Gebote beginnen bei 2 Euro. Die meisten männlichen Stücke gehen so und für Spottpreise weg, selbst wenn sie, wie ein junger Mann im Adamskostüm einen ewig langen und dicken Schwanz haben. Die Mädels sind begehrter. Eine junge Frau wird von der Moderatorin regelrecht vorgeführt, sie muss immer wieder laut sagen „Ich bin eine dreckige Hure!“, bis sie schließlich für 190 Euro an einen solvent aussehenden Typen im Anzug vertickt wird.

In der Pause geht es zur Sache und den versteigerten Sklaven an den Kragen. Hoden werden von Pfennigabsätzen traktiert, es wird gepeitscht, getreten, gestöhnt, geschrien. Doch muss der „Gebrauch“ der Objekte nicht zwingend vor Ort stattfinden, erklärt mir Timo, der sich regelmäßig selbst von seiner Herrin versteigern lässt. „Häufig soll MANN auch einfach den Putzsklaven machen. Oder die Dame massieren. Das kann dann auch schon mal zu Hause und zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.“ Soso! „Und gefällt dir das, ich meine, macht es dich an?“, möchte ich von Timo wissen. „Naja, wenn ich nackt putzen kann und anschließend ein paar Schläge auf den Arsch bekomme, ist es in Ordnung.“ Timo lacht, ich lache mit.

Ich wohne der Veranstaltung bis zum Ende bei, mit klopfendem Herzen und großen Augen. Als wir aus dem Club hinaus in die Nacht stolpern, überlege ich tatsächlich, wie sich das wohl anfühlt – als Ware bei einer Sklavenversteigerung. Wer weiß, vielleicht bin ich ja beim nächsten Mal wieder dabei…