Vaginal Knitting: Muschis lecken ist out, Muschi-Stricken ist in!

Feministinnen haben eine wichtige Aufgabe, das sehe ich ein. Aber manchmal finde ich ihre Aktionen doch recht seltsam bis zum Teil sogar geschmacklos. Ein bisschen so geht es mir mit einem Youtube-Clip, den ich neulich im Pornoblog Mimi&Käthe entdeckte. das kurze Video trägt den Titel „Vaginal Knitting“ und es dokumentiert die Kunstaktion einer jungen Frau, die Aufklärung im Namen der Vulva betreiben will.

Was soll das denn sein, fragt ihr euch nun vielleicht. Ich aber rate euch: Atmet tief durch, meine Lieben, was jetzt kommt, ist harter Tobak.

Der Name der jungen Frau ist Casey Jenkins. Jenkins ist Performance Künstlerin aus Melbourne und hat vor zwei Jahren das Projekt „Casting Off My Womb“ („Ich streife meine Gebärmutter ab“) ins Leben gerufen. 28 Tage verbrachte Jenkins damit, in einer Galerie Wolle zu Schals zu stricken, die sie zuvor in ihre Pussy gestopft hatte. Wie bitte? Jawohl. Für die Kunst und den Feminismus steckte sich die Dame jeden Tag ein Knäuel Wolle in die Möse und strickte dann sozusagen aus ihrer Vagina heraus Schal um Schal um Schal.

Na gut, bis hierhin könnte man die Aktion sogar noch irgendwie geil finden, vor allem meine lieben Wollfetischisten dürften hier ganz fickerig werden. Doch beim Anschauen des Clips fiel mir auf, dass Teile der gestrickten Schals mit braunroten Flecken bedeckt sind. „Das Projekt wäre nicht das Projekt, wenn ich meine Menstruation davon ausschließen würde“, sagt Jenkins in dem Video. Richtig gehört, Jenkins hat sogar während ihrer Periode weitergestrickt. Das Stricken sei während dieser Zeit sehr viel anstrengender gewesen, da die Wolle nass sei und sie stärker am Faden ziehen müsse. „Manchmal ist das aber auch ganz geil“, verrät die Aktivistin mit leiser Stimme.

Sie selbst fände die ganze Aktion völlig natürlich und eigentlich nicht der Rede wert, sagt Jenkins, doch wisse sie, dass viele Menschen beim Gedanken an eine Vagina Angst, manchmal sogar Ekel empfinden würden. Sie wolle durch ihre Muschistrick-Aktion darauf aufmerksam machen, dass die Vagina der Frau nichts Schlimmes sei, dass sie zum Leben und zum weiblichen Körper dazu gehöre.

Ich bin mir nicht sicher, ob Jenkins durch ihr Projekt nicht viel mehr abschreckt als Ängste nimmt. Aber eines hat sie erreicht: Wir sprechen hier gerade über Muschis. Und das ist doch schon mal eine ziemlich gute Sache!