Tod durch Selbstbefriedigung oder: Gefährlicher Lust-Kick durch Sauerstoffmangel

„Mann beim Wichsen ums Leben gekommen!“ „Frau stranguliert sich beim Solo-Sex selbst!“

Wir alle kennen die reißerischen Überschriften der Boulevardblätter. Aber manchmal ist eben doch was dran an den Horrormärchen. So will die BILD Zeitung herausgefunden haben, dass in Deutschland jährlich rund 80 bis 100 Menschen durch Selbstbefriedigung sterben, der Großteil davon Männer.

Natürlich handelt es sich dabei nicht um das simple „Fünf gegen Willi“-Spiel. Sondern vor allem um Techniken, bei denen Sauerstoffmangel für den Lust-Kick sorgt, Hypoxyphilie genannt. Wir sprechen hier nicht von ein wenig leichtem Würgen, sondern davon, sich selbst absichtlich die Luft abzuschnüren, häufig so lange, bis man bewusstlos wird. Laut des Brandenburger Rechtsmediziners Harald Voß ginge das schneller, als viele denken. „Wenn zum Beispiel beide Halsschlagadern abgepresst werden, dauert es maximal 30 Sekunden“, warnt der Rechtsmediziner.

Guter Sex macht auch ohne Luft-Abschnüren Spaß. Oder was denkt ihr?

Warum aber finden so viele den Sauerstoffmangel so erregend? Voß: „Man vermutet, dass Sauerstoffmangel euphorisierend wirkt – vor allem zusammen mit einem Orgasmus.“ Wissenschaftler gehen davon aus, dass es während des Luft-Abschnürens im Gehirn zu einem Dopaminschub komme. Ein ähnliches Gefühl erlebt man, wenn man Drogen konsumiert. Ein körpereigener Rausch also – und ein gefährlicher noch dazu, der tatsächlich zum Tod führen kann.

Der Rechtsmediziner geht von einer hohen Dunkelziffer bei Unfällen oder gar Todesfällen durch Masturbation aus, denn die Scham sei zu groß, Beweise würden dementsprechend oft vernichtet. Eindeutig war die Situation dagegen vor Jahren im Fall des Schauspielers David Carradine, der nackt und stranguliert in seinem Kleiderschrank aufgefunden wurde. Für ihn hatte die Sucht nach dem Kick durch Atemkontrolle ein tödliches Ende.

Wenn ihr Lust darauf verspürt, euch beim Sex die Luft abzuschnüren, tut es nicht alleine. Sucht euch einen Spielpartner, der die Kontrolle über die Situation behält und im Notfall eingreifen kann.