Fröhliches Gaffen: Lass den Voyeur in dir raus

Als ich noch ein Mädchen mit Zöpfen und einer großen Zahnlücke war, war Fernsehen für mich eine riesige Sensation. Für mich stand fest, dass all das, was ich da sah, echtes Leben war, von versteckten Kameras gefilmt und mit schöner Musik und klugen Kommentaren untermalt. Manchmal fragte ich mich, ob in unserer Wohnung ebenfalls Kameras versteckt waren, die unser Leben filmten. Immer, wenn ich daran dachte, gab ich mir große Mühe, besonders hübsch auszusehen, extra traurig und extra wütend zu sein. Wegen der Zuschauer selbstverständlich, die sollten doch was zum Glotzen haben!

Heute weiß ich, dass das Leben keine Truman-Show ist. Doch manchmal stelle ich mir vor, dass hinter den Gardinen in den Nachbarsfenstern Fremde sitzen, die mich beobachten. Die mir dabei zusehen, wie ich nackt aus der Dusche ins Schlafzimmer tappse, um mir ein Shirt überzustreifen und in ein kleines Höschen zu schlüpfen. Menschen, die mir im Verborgenen dabei zusehen, wie ich es mir selbst besorge. Oder ficke. Als wäre ich die Darstellerin in einer Peepshow, die Männern wie Frauen die Köpfe verdreht. Die Idee, für einen heimlichen Beobachter eine sexy Show abzuziehen, gefällt mir.

Ich selbst beobachte übrigens auch gerne, denn neben dem Peepshow Girl steckt auch ein Voyeur in mir, ein Spanner. Und warum auch nicht? Wir alle lieben es, zu gaffen. Genau aus diesem Grund schauen wir uns doch Pornos an. Oder Liebesfilme oder Dramen oder Komödien. Lasst den Spanner in euch raus. Und das sexy Show-Mädchen. Spannt und lasst euch bespannern. Genießt den Nervenkitzel, aber Vorsicht – einige Regeln gilt es zu beachten!

Regel 1: Keine Kinder!
Bei meinen Nachbarn, die in mein Schlafzimmer schauen können, handelt es sich um Singles, die die 18 zum Teil weit überschritten haben. Wohnt euch gegenüber aber eine Familie mit Kindern, solltet ihr unbedingt darauf achtgeben, dass die Kleinen nichts zu sehen bekommen, das ihnen für den Rest ihres Lebens ein Sex-Trauma verpassten könnte. Sprich: Ein bisschen Knutschen und Fummeln ist sicherlich okay, aber verlagert das Fisting, den Analsex und die Englische Erziehung bitte auf den Teil des Raumes, der für Klein-Max und Klein-Leonie NICHT einsehbar ist. Ähnlich halte ich es übrigens tatsächlich auch mit der Dame, die mir gegenüber wohnt: Eine 80-jährige Lady, die mich manchmal zum Kaffee einlädt und die ich zuckersüß finde. Aus Rücksicht und Respekt ihr gegenüber, schließe ich die Vorhänge, wenn ich Besuch habe.

Regel 2: Gefilmt wird nicht – Teil 1
Wie gesagt, ich mag das Gefühl, beobachtet zu werden. Steht jedoch jemand mit Handycam am Fenster, um meine Blowjobs, Lickjobs und BDSM-Sessions zu filmen und womöglich bei Pornhub hochzuladen, hört der Spaß auf. Dann ziehe ich halt die Gardinen zu, Freundchen, selbst Schuld!

Regel 3: Gefilmt wird nicht – Teil 2
Selbiges gilt natürlich auch für uns Hobbyspanner – der stilvolle Voyeur beobachtet und genießt und lässt die Kamera gefälligst in der Tasche. Privatsphäre olé!

Regel 4: Schadensbegrenzung
Oje – die Nachbarn haben euch dabei erwischt, wie ihr ihnen beim Liebesspiel zugeschaut habt? Verdammt. Und jetzt? Mein Tipp: Den Leuten erst einmal aus dem Weg gehen, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Sollten sie euch drauf ansprechen, entschuldigt euch, sagt, dass es keine Absicht war und nie wieder vorkommen wird. Achtet aber auf ihre Reaktionen: Vielleicht macht sie der Gedanke, dass ihr sie bespannert habt, ja sogar an. Unrealistisch, findet ihr? Na, frau wird ja wohl noch träumen dürfen 😉