Plötzlich sexsüchtig? Vielleicht sind Medikamente schuld

Neulich stolperte ich beim Surfen durch WWW über diesen Artikel. Darin wurde über einen 62-jährigen Mann berichtet, der beim Sex mit seiner Hündin erwischt worden war. Ein anderer Mann (67) habe plötzlich seine Vorliebe für Analverkehr entdeckt und bedränge seine Frau nun täglich mit seinen Wünschen.

Ich dachte an meinen Freund Mike, der ebenfalls eine Zeit lang geradezu unangenehm gewesen war: Mein ehemals ruhiger und stets sehr höflicher Buddy grabschte von heute auf morgen jede Frau an, die nicht bei Drei auf dem Baum war, sagte mir ständig, dass er mich unbedingt ficken wollte und wie, und hörte auch nicht damit auf, als ich ihm längst gesagt hatte, wie blöde ich sein Verhalten fand. Stattdessen fickte Mike jedes Mädchen, das er beim Feiern zum Sex überreden konnte. Wow.

Ich kündigte Mike irgendwann die Freundschaft. Ich fand sein Verhalten respektlos und konnte es mir einfach nicht erklären. Doch der Artikel, von dem ich anfangs sprach, brachte mich ins Grübeln.

Denn demnach kann eine plötzliche Wandlung des sexuellen Verhaltens auf die Einnahme bestimmter Medikamente zurück zu führen sein. Diese wirken im Gehirn ähnlich wie der Nervenbotenstoff Dopamin. Nötig sind derartige Medikamente immer dann, wenn ein Dopamin-Mangel im Gehirn vorliegt, zum Beispiel bei Krankheiten wie Parkinson oder dem „Restless Leg“ Syndrom.

Was aber bewirkt Dopamin? Es löst Glückgsgefühle aus und kann uns dazu bringen, den Kick zu suchen – bis hin zur Sucht. Im Fall der betroffenen Männer war das die Sexsucht. Normalerweise sorgen die verschiedenen Nervenbotenstoffe im Hirn zwar dafür, dass alles im Gleichgewicht bleibt, doch etwa ein bis zehn Prozent der Patienten mit Parkinson erleiden durch die Therapie mit den entsprechenden Medikamenten Schübe wie die oben beschriebenen. Wird die Dosis eigenmächtig erhöht oder liegt eine psychische Vorgeschichte vor, kann das die Verhaltensstörungen begünstigen. Doch die genauen Auslöser sind nicht bekannt.

Solltet ihr also, liebe Männer, einen solch drastischen Verhaltenswandel bei euch beobachten, sprecht mit eurem Arzt darüber.

Vielleicht sollte ich auch Mike mal wieder anrufen und ihn fragen, wie es ihm geht …