Ich komme nicht – was hilft bei Orgasmusproblemen?

Orgasmen gehörten für mich lange Zeit ins Reich der Legenden und Mythen. Während meine Freundinnen mir glitzernden Augen von Ultra-Über-Giganto-Höhepunkte berichteten, davon, dass sie schon halb gekommen seien, noch bevor ihr Liebster sie angefasst habe, dass sie auf ihrem Trip durch die Welt der Ekstase Farben gefühlt und Geräusche geschmeckt hätten – nun, währenddessen kaute ich mir die Fingernägel ab und fragte mich, was mit mir denn nur nicht stimmte. Denn ja, Orgasmusprobleme sind mir sehr vertraut.

Als ich dem Teeniealter entwachsen war und feststellte, dass ich beim Ficken auf andere Dinge stehe als meine stets erfolgreich orgasmierenden Freundinnen, besserte sich alles. Ich probierte aus und lernte eines Tages dank der Hilfe eines sehr geduldigen Mannes und seiner ausdauernden Zunge, wie sich so ein Orgasmus anfühlen kann. Und weiß heute: Ich muss nicht kommen, um Sex zu genießen. Ich mache mir selbst keinen Druck mehr – die beste Medizin von allen. Manchmal komme ich, manchmal nicht, und das alles ist völlig in Ordnung.

Dennoch lohnt es sich, darüber nachzudenken, woher die Orgasmusprobleme eigentlich kommen.

Fühlt ihr euch in eurem Körper unsicher und seid nicht in der Lage, loszulassen? Habt ihr Angst, komisch auszusehen, wenn ihr euch gehen lasst? Oder komisch zu schmecken, wenn der Liebste euch leckt? Versucht, euch zu entspannen. Ihr seid schön, schmeckt lecker, und seid für den, der da an euch herum fingert, die heißeste Sexgöttin von allen.

Vielleicht setzt ihr euch selbst auch so sehr unter Druck, dass Sex für euch nur noch der Weg zum Ziel ist. Dabei wisst ihr doch, wie das mit Dingen ist, auf die man verzweifelt wartet – sie passieren nicht. Lehnt euch also zurück und denkt um Himmels willen nicht an euren Höhepunkt. Dann, wenn ihr schon gar nicht mehr damit rechnet, wird er kommen. Und dann ihr. Aber holla die Waldfee.

Auch körperliche Ursachen können vorliegen, wenn ES nicht funktionieren will. Erkrankungen der Schilddrüse zum Beispiel oder neurologische Probleme können Schuld an Orgasmusproblemen sein, ebenso wie die Einnahme bestimmter Medikamente oder Psychopharmaka oder aber übermäßiger Drogen- und Alkoholkonsum.

Legt euch ein hübsches Spielzeug zu, macht es euch mit einem sexy Film, einem Glas Wein und etwas Gleitgel gemütlich. Das hilft mir immer…

Wenn ihr alles abgeklärt habt und nicht mal mein persönlicher Geheimtipp hilft, erzählt eurem Frauenarzt von der Misere. Er wird abklären, ob gesundheitliche Probleme vorliegen. Wenn auch hier nicht der Hase begraben liegt, kann euch ein Sexualtherapeut helfen.

Lasst euch Zeit und lernt, euch selbst zu genießen. Nur darauf kommt es an.