Süße Brillenschlangen – Sexgöttinnen auf den zweiten Blick

Als ich in der vierten Klasse meine erste Brille bekam, war ich todtraurig. Nein. Zerstört. Dass ich endlich mitbekam, wenn Heiko Berger mir die Zunge rausstreckte, dass ich die bis dato kryptischen Zeichen erkennen konnte, die die Lehrer an die Tafel schrieben und dass vor allem endlich die schrecklichen Kopfschmerzen aufgehört hatten – all das interessierte mich einen feuchten Kehricht.

Von einem Tag auf den anderen war aus dem strahlenden Reiterhofprinzesschen ein – in meinen kurzsichtigen Augen – widerwärtiger Klumpen geworden. Plump, hässlich, doof. Verantwortlich dafür waren zwei in türkisfarbenen Kunststoff gefasste Glasbausteine, die ich fortan tragen sollte. Die Glasbausteine wogen Tonnen und machten aus meinen Augen kleine, gemeine Rosinen. Meine Nase sah riesig aus. Die Bügel scheuerten die Stelle hinter meinen Ohren rot. Ich sah übel aus.

Kontaktlinsen entdeckte ich erst spät, in der Zwischenzeit müssen meine Sehnerven geradezu verkümmert sein. Die armen Dinger. Vielleicht ist das der Grund, warum ich heute blind wie ein Maulwurf bin.

„Du kneifst deine Augen so zusammen“, stellte neulich ein aufmerksamer junger Mann fest, den ich in meiner Lieblingsbar kennengelernt hatte, „trägst du eigentlich eine Brille?“
„Ja“, gestand ich zähneknirschend. „Ich finde das so hässlich.“
„Bitte was? Frauen mit Brille sind doch geil!“
Hä?
„Trägst du die Brille mal für mich?“

Doppel-Hä? Aber ja, der junge Mann mochte die Vorstellung von mir und den Glasbausteinen, die heute nicht mehr von türkisfarbenem, sondern hornfarbenem Kunststoff umrahmt werden. Das sähe verdammt sexy aus, sagte er. Weil Brillen einem Gesicht Kontor verleihen, so seine Meinung. Und weil ihn der Anblick einer bebrillten Frau an die Sekretärinnenphantasie aus seiner Jugend erinnere. Diese vermeintliche Strenge mache ihn an, gestand er mir und berührte dabei wie beiläufig mein Knie mit seinem.

Doch anstatt auf seine Anmache einzusteigen, begann ich zu grübeln. Hatte ich also all die Jahre falsch gelegen? Hatte ich mir ein Leben als Sexbombe durch unangebrachtes Schamgefühl verbaut? Könnte sein. Dabei ist es nicht immer der strenge Sekretärinnen- oder Lehrerinnenblick, der dem starken Geschlecht watteweiche Knie macht. Auch wenn die Vorstellung einer forschen Dame mit mahnend erhobenem Zeigefinger und Brille auf der Nase ein Sex-Phantasien-Klassiker für Menschen mit Penis ist. „Du hast deine Hausaufgaben vergessen? Na, na, na! Ich sollte dich übers Knie legen…“ Verständlich, dass Männer das so mögen.

Doch auch folgende Punkte machen aus der Brille ein sexuelles Accessoire:

Frauen mit Brille wirken intelligent.
Gebildet, smart, elegant. Und selbstbewusst, da Brillenträgerinnen zu ihren Schwächen, in diesem Fall eine offenbar ausgewachsene Sehschwäche, stehen. Eigenschaften, auf die die guten Männer abfahren. Die, die dumme Mädchen bevorzugen, weil die angeblich besser ficken, wollen wir coolen Mädchen sowieso nicht.

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Porngirl Lullu Gun macht es vor: Brillen können aus jeder Frau die perfekte Sex-Gespielin machen, verführerisch und hilflos zugleich!

Frauen mit Brille wirken hilflos.
Da Männer ambivalente Wesen sind, die sich schlecht entscheiden können, hat auch dieser Faktor seine Daseinsberechtigung. Der Gedanke, dass SIE ohne ihre Sehhilfe nahezu blind ist und er sie als Retter durch die Welt führen kann, ist reizvoll. Erinnern wir uns nur an den Filmklassiker „Wie angelt man sich einen Millionär?“, indem Marilyn Monroe sich weigert, ihre Brille zu tragen und darum ununterbrochen gegen Wände, Schränke und Menschen knallt. Zudem kann sich so ein hilfloses Wesen nicht gegen die Avancen eines Mannsbildes wehren und ist ihm und seinen starken Händen darum ganz und gar ausgeliefert. Oh la la.

Frauen knabbern so süß an den Brillenbügeln. 

Sobald sich eine Dame etwas zwischen die Schmollmund-Lippen steckt, denkt die Männerwelt: „Oh Gott, hoffentlich steckt sie sich als nächstes meinen Schwanz in den Mund!“ Dabei ist es egal, durch welchen Gegenstand wir diese Assoziation hervorrufen. Das kann ein Lolly sein, die ungiftige Seite des Bleistifts, eine Schweinshaxe oder aber eben die Bügel einer Brille. Knabbern, lecken, saugen, all die schönen Dinge, die wir Mädchen unbewusst so mit oral eingeführten Sachen anstellen. Muss ich noch mehr sagen?

Eigentlich müsste mein Fazit nun lauten, meine Brille von heute an brav jederzeit zu tragen. Aber das kann ich nicht. Zu tief ist mein Hässlichkeit-durch-Brillen-Trauma in mir verwurzelt, zu schmerzhaft noch immer der Gedanke, der blöde Streber zu sein, die bemitleidenswerte Brillenschlange. Ich bleibe also weiterhin bei meinen Kontaktlinsen.

Wenn ich die vergessen habe, bin ich übrigens auch so gut wie wehrlos.

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