Tätowierte Männer, her zu mir!

Wie streng seid ihr in der Auswahl eurer Lebens- und Liebespartner? Ich muss gestehen, dass ich, obwohl ich sonst eigentlich ein sehr offener Mensch bin, in einer Sache ziemlich festgefahren bin, wenn es um die Wahl meines Traummannes geht. Er muss tätowiert sein. Unbedingt. Ohne geile „Kunst am Mann“ geht bei mir gar nichts.

Lasst mich euch erklären, warum.

Ich gehöre zu den Menschen, deren Körper über und über mit Tätowierungen bedeckt ist. Angefangen hat alles, als ich 17 Jahre alt war. Und ja, es war ein Tribal knapp über meinem Steiß, ein so genanntes Arschgeweih. Ab da gab es kein Halten mehr – dem Arschgeweih folgten Leopardensternchen, maritime Anker, ein Dreimaster, der meinen Rücken schmückt, und vieles, vieles mehr. Manche der Kunstwerke, die ich auf meiner Haut trage, haben einen tieferen Sinn, manche sind aus dem Moment heraus entstanden. Doch all meinen Tätowierungen ist eines gemeinsam – sie gehören zu mir. Ein Leben ohne Tattoos? Für mich undenkbar.

Nun ist es so, dass Frauen wie ich auf Männer häufig einen gewissen Reiz ausüben. Vor allem auf untätowierte Männer. Die finden uns Tattoo-Girls aufregend und exotisch, weil wir darauf scheißen, was andere von uns denken. Wir sind moderne Rebellen, und Rebellen wirken nun einmal sexy. Das merke ich zum Beispiel immer dann, wenn ein untätowierter Typ mir sagt, wie heiß er meine bunten Bildchen findet. Manchmal lande ich mit untätowierten Männern in der Kiste, oft sogar, in dieser Hinsicht bin ich völlig unkompliziert.

Was die aber Wahl meines zukünftigen Partners angeht, aber bin ich völlig intolerant, sorry not sorry. Mein nächster Mann MUSS tätowiert sein. Denn leider habe ich mit meinen „unbemalten“ Ex-Freunden stets schlechte Erfahrungen gemacht. Waren meine Tattoos anfangs noch ein geiler Blickfang und ich die süße, wilde Trophäe, die nur zu gerne den Freunden präsentiert wurde, wurde meine Sucht nach neuen Tats irgendwann für jeden meiner Ex-Freunde zum Problem. Plötzlich fielen Sätze wie „Warum musst du dir denn jetzt auch noch die Oberschenkel tätowieren lassen?“ oder „Ich finde dieses neue Tattoo auf deinem Hals extrem asozial.“

Keine Ahnung, woher der Sinneswandel rührte. Vielleicht daher, weil die Männer bemerkten, dass ich mir von niemandem in meine Angelegenheiten reinreden lasse. Oder weil mit jedem neuen Tattoo die Kluft zwischen mir und dem Menschen mit der jungfräulich reinen Haut größer wurde, bis man sich komplett voneinander entfernt hatte.

Fest steht aber: Ein untätowierter Mann kommt mir nicht mehr ins Haus. Ich möchte einen Kerl, mit dem ich meine Begeisterung für Körperkunst teilen und mit dem ich fachsimpeln kann, keinen Typen, der zu unsicher und zu spießig ist, um mit einer auffälligen Frau wie mir klarzukommen. Davon abgesehen sind tätowierte Typen einfach super sexy und sooo männlich. Seufz…

Tätowierte Männer – her zu mir. I want you!