„Ich komme – nicht!“ Alles über den Fake Orgasmus

„OH! MEIN! GOTT! Ich komme!“ Diese Worte würden viele Männer bestimmt gerne öfter von ihren Frauen hören. Und zwar nicht als Teil einer Sex-Show, sondern ernst gemeint und von Herzen, pardon tief aus dem Unterleib kommend. Doch leider, leider ist vielen Frauen der Orgasmus im heimischen Bett nicht vergönnt. Das muss nicht immer am Mann liegen, im Gegenteil. Obwohl sich unsere Göttergatten und Herzmänner zum Teil aufrichtig abrackern, uns lecken, uns charmante Versautheiten in die Ohren flüstern und uns genauso ficken, wie wir es lieben, klappt es oft einfach nicht.

Die gründe für das Ausbleiben des weiblichen Orgasmus können vielfältig sein. Zu viel Stress im Job oder zu Hause ist so ein Grund, der von vielen Ladys immer wieder genannt wird. Sie können nicht abschalten und haben, anstatt ihre Lust auszuleben, den nächsten Großeinkauf im Kopf. Oder den anstehenden Elternsprechtag der lieben Kleinen. Und die Wäsche muss auch noch gebügelt werden.

Bei mancher Frau sind die Orgasmusprobleme hormonell, psychisch oder biologisch begründet. Und wer weiß, vielleicht bringt es der Liebste doch nicht im Bett und schafft es nicht, auf die Bedürfnisse seiner Partnerin einzugehen.

Doch um die Gründe für die Nicht-Orgasmen vieler Frauen soll es heute nicht gehen. Dafür um ein Phänomen, das oben genannte Auslöser nach sich ziehen – den gemeinen Fake-Orgasmus.

Mädels, ihr wisst alle, wovon ich rede. Und wir alle wissen, wie wir es am besten anstellen, glaubhaft so zu tun, als segelten wir gerade durch das Universum der Ekstase. Wir stöhnen, raufen uns die Haare, werfen den Kopf in den Nacken krallen uns im Rücken des Liebsten fest, wir schreien auf und bäumen uns ihm entgegen, zittern, atmen schwer.

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Kommt sie wirklich oder tut sie nur so?

Eine schauspielerische Leistung, für die wir eigentlich einen Oscar verdient hätten. Mindestens. Warum aber tun wir das eigentlich?

Die gängige Meinung zu diesem Thema lautet: Um IHM einen Gefallen zu tun. Vielleicht auch, um das oftmals traurige Liebesspiel endlich zu beenden.

Hm. Mag sein, dass so manche Frau das so handhabt. Doch eine Studie, die im April 2014 im „Journal of Sexual Archives“ veröffentlicht wurde und von der ich auf Glamour.de las, offenbart einen Grund, den ICH völlig plausibel finde, der den ein oder anderen vermeintlichen „Frauenkenner“ jedoch überraschen dürfte: Indem wir Frauen den Höhepunkt nachahmen, steigern wir so unsere eigene Lust ganz enorm, oft bis hin zum echten Orgasmus. Warum? Da wir durch reibende Bewegungen, durch Anspannen der Beckenbodenmuskulatur und tiefe Atmung die Wahrscheinlichkeit erhöhen, tatsächlich den Gipfel der Geilheit zu erklimmen.

Es ist doch so: Wenn es ein Mann im Bett nicht bringt, kann ich ihn darauf ansprechen und auf Besserung hoffen. Oder aber ich mache es mir selbst und bringe mich eigenhändig zum Orgasmus. Reizvoll, aber nicht immer durchführbar (zum Beispiel dann nicht, wenn ER das Solospiel als Kritik an seiner Sex-Performance betrachtet). Oder aber ich werde zur Schauspielerin, die nicht lustlos ihren Part spielt, sondern sich so sehr in ihre Rolle vertieft, dass sie ganz darin aufgeht. Bis hin zum Höhepunkt.

Ist das nicht wundervoll? Probiert es aus, Mädels. Von mir gibt es eine klare Empfehlung für den guten, alten Fake Orgasmus – solange er uns selbst Freude bereitet und wir ihn nicht nutzen, um einen anderen zufriedenzustellen.