Pornoverbot in Indien – au weia!

Nie wieder Pornos ansehen? Ein echter Albtraum. Und für viele Inder Realität – wenigstens für wenige Tage.

Der Hintergrund: Die indische Regierung des konservativen Premiers Narendra Modi hat ohne öffentliche Vorankündigung den Zugang zu insgesamt 857 pornographischen Websites blockiert. Dabei handle es sich jedoch, so ein Sprecher des Ministeriums für Informationstechnologie, „nur“ um eine vorübergehende Maßnahme zum „Schutz des kulturellen gesellschaftlichen Gefüges.“ Und zwar so lange, bis Kinderpornographie wirksam und dauerhaft bekämpft werden könne.

Denn laut des indischen Anti-Porno Aktivisten und Anwalts Kamlesh Vaswani. Laut Vaswani ist Pornographie schuld an den zahlreichen Vergewaltigungen junger Frauen in Indien. Also machte Vaswani mobil, checkte die Besucherzahlen von Porno-Seiten, notierte die am meisten besuchten und sorgte dafür, dass seine Petition ihren Weg zum Obersten Gerichtshof Indiens fand und dort ihre Wirkung zeigte. Übrigens ganz ohne parlamentarische oder öffentliche Debatte.

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Zensur scheint also gerade angesagt in Indien. Wenigstens ist das die Ansicht vieler indischer Bürger, die in sozialen Netzwerken gegen ihre Regierung wettern. Mit Erfolg: Inzwischen hat Indiens Regierung auf die Kritik reagiert und veranlasst, dass Porno Websites, auf denen keine kinderpornographischen Inhalte geteilt werden, wieder entsperrt werden.

Absolut uncool. Oder hat Vaswani Recht und Pornographie ist die Wurzel allen Übels? Was denkt ihr?