Dacryphilie: Gib mir deine süßen Tränen!

Dass die Welt der Fetische bisweilen unglaubliche Dimensionen und Formen annimmt, wissen wir alle. Manche dieser Fetische aber sind so einfach und simpel, dass es schwer fällt, zu verstehen, was andere daran so erregend finden. So erging es mir mit diesem Fetisch aus der Welt des BDSM – der so genannten Dacryphilie.

Dabei wird jemand durch den Anblick einer weinenden Person aufgegeilt. Richtig gelesen. Die Tränen ihres Partners sind für Dacryphilisten ein echtes Aphrodisiakum, sind wir doch selten so verletzlich wie in den Momenten, in denen uns dicke Krokodilstränen die Wangen herunter kullern. Genau diese Verletzlichkeit, diese emotionale Blöße ist es, die Darcyphilie-Freunde so anmacht.

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Wenn beim Sex vor Lust das ein oder andere Tränchen fließt, macht das Dacryphilia-Fans an.

Der Grund für die Tränen ist dabei nicht festgelegt und kann variieren. Manche stehen darauf, wenn der Weinende sich in einer psychischen Notlage befindet, manche wiederum erregt der Gedanke, dem Partner zum Beispiel durch SM-Spielchen körperliche Schmerzen zuzufügen oder aber ihn so zu erniedrigen, dass der andere gar nicht anders kann, als eben diesen Schmerzen durch Tränen Ausdruck zu verleihen. Und während viele eben diesen Machtaspekt genießen, sich also dem Weinenden gegenüber überlegen zu fühlen, lieben wiederum andere in erster Linie den schmerzhaften, verzweifelten Ausdruck auf dem Gesicht desjenigen, der die Tränen vergießt. Und eine gewisse melancholische Schönheit kann man Tränen ebenfalls nicht absprechen, Lana Del Rey singt nicht umsonst „I’m pretty when I cry“, also „Ich bin hübsch, wenn ich weine“…

Habt ihr mit diesem Fetisch schon Erfahrungen sammeln können? Wenn ja, was macht euch persönlich daran so geil? Und an die Personen, die sich zum Weinen bringen lassen – wie fühlt sich das Ganze für euch an? Erregt euch die Situation oder eher nicht? Ich freue mich über eure ehrlichen Statements!